Planung und Kartierung im städtischen Lärmschutz

Städtischer Lärm hat direkten Einfluss auf die Lebensqualität und ist deshalb zu einem wichtigen Thema für Städteplaner, Stadtverwaltungen und Politiker geworden.

Die Geräuschkulisse einer Stadt hat einen enormen Einfluss auf die Lebensqualität. Der Lärm von Straßenverkehr und Transport kann Auswirkungen auf unsere physische und psychische Gesundheit haben. Deshalb sind städtischer Lärmschutz und die Erstellung von Lärmkarten ein wichtiges Thema für Städteplaner, Stadtverwaltungen und Politiker. Da Lärmreduzierungen durch Verkehrsregelungen, lärmmindernde Fahrbahnbeläge oder Lärmschutzwände sehr kostenintensiv sind, sollten solche Maßnahmen nach Möglichkeit vermieden werden. Allgemein betrachtet, ist die Verhinderung der Lärmentstehung und die vorausschauende Lärmminderung mithilfe von Lärmbekämpfungsplänen der beste Weg, um die Lärmbelastung durch Geräuschquellen wie Windkraftanlagen oder neue Straßen zu minimieren.

Bewertung von städtischem Lärm

Die Bewertung von städtischem Lärm, der von Gewerbegrundstücken oder Straßenverkehr ausgeht, ist der erste praktische Schritt beim städtischen Lärmmanagement. Die nächste Stufe ist die Lärmkartierung und erfordert eine systematische Bestandsaufnahme der Aktivitäten einzelner Lärmquellen. Häufig trägt eine große Anzahl verschiedener Lärmquellen, die alle einzeln bewertet werden müssen, zum Gesamtbild bei. Sie werden in ein Rechenmodul eingegeben, um eine Auswahl an Lärmmetriken zu erstellen.

Es ist notwendig, die Schallausbreitung in Form von Reflexionen und die Dämpfung von Gebäuden und Strukturen zu modellieren. Alles dies hat großen Einfluss auf die am Boden wahrgenommenen Lärmpegel. Da hierfür umfangreiche Informationen über das kartierte Gebiet benötigt werden, ist es wichtig, dass Lärmerfassungssysteme mit geographischen Informationssystemen (GIS) und anderen Managementsystemen Daten austauschen können.

Lärmprognose

Zum Schutz der Menschen, die in neu zu errichtenden Gebäuden wohnen und arbeiten werden, sowie der Einwohner bestehender Wohngebiete, werden vor der Genehmigung von Bauvorhaben die künftigen Lärmpegel durch Lärmprognosen ermittelt. Diese Prognosen beruhen auf aktuellen Lärmkarten, die in einer Umweltverträglichkeitsstudie erstellt wurden und aus denen neue Lärmentwicklungen realistisch abgeleitet und mit Farbkodierungen angezeigt werden können.

Die städtische Lärmkartierung wird von der Umgebungslärmrichtlinie (2002/49/EG) und der IVVU-Richtlinie (2008/1/EC) der Europäischen Kommission gefordert. Ihre Berechnung ist in den Leitlinien zu den geänderten vorläufigen Berechnungsmethoden (2003/613/EG) beschrieben.

Bei der Bewertung von Umgebungslärm geht es darum, die Auswirkung einer bestimmten Lärmquelle (z.B. einer Produktionsanlage) zu beurteilen. Das ist nicht einfach, da häufig mehrere verschiedene Quellen zum Umgebungsgeräusch am Messpunkt beitragen.

Seit Jahren bemühen sich die Akustiker um eine Quantifizierung, um eine objektive Beurteilung der Lästigkeit von Lärm zu ermöglichen und akzeptable Grenzwerte einzuführen. Bei einer großen Anzahl von Menschen werden sich die Reaktionen meist um einen Mittelwert verteilen. Der Beurteilungspegel (Lr) wurde im Bestreben entwickelt, den Lärm mit einem Zahlenwert anzugeben, der beschreibt, wie lästig er auf die Allgemeinbevölkerung wirkt.

Der Beurteilungspegel ist in ISO1996-2 definiert und stellt eine Kenngröße zur Bewertung der potenziellen Lästigkeit von Lärm dar. Er berücksichtigt Tageszeit, Geräuschcharakter (Impuls- und Tonhaltigkeit) und den Gesamtschallpegel. Er vergleicht gemessene Schallpegel mit Grenzwerten, die gewöhnlich von der Nutzungsart des untersuchten Grundstücks abhängen. Fast alle Länder verwenden den Beurteilungspegel zur Bewertung von Industrielärm.

Systemvorschlag

Environmental noise assessment system overview

Die Measurement Partner Suite BZ-5503 bietet vielseitige Tools zur Analyse von Daten, die mit den Schallpegelmessern Typ 2250, 2250-L und 2270 von Brüel & Kjær gemessen wurden – darunter eine komplette Lösung für die Berechnung von Beurteilungspegeln nach ausgewählten nationalen Normen. 

Lärmkartierung und -prognose sind wesentliche Faktoren bei der Beurteilung von Lärmpegeln in einem größeren Gebiet und zur Vorhersage der Auswirkungen, die sich aus Nutzungsänderungen ergeben werden. Lärmprognose wird in großem Umfang bei der Planung von Bauvorhaben angewendet. Dabei kann es sich um große Industriegelände, die Errichtung von Windparks oder um kleinere Strukturänderungen wie z.B. eine zusätzliche Klimaanlage oder Straßenverbreiterung handeln. Eine Prognose ermöglicht, Veränderungen der Lärmeinwirkung zu beurteilen und zu vermitteln, und ist deshalb ein wichtiger Teil der Umweltverträglichkeitsstudie.

Bei der Lärmkartierung werden ähnliche Modellierungstechniken verwendet, um Lärmpegel für ein großes Gebiet zu beurteilen, das mit einzelnen Lärmüberwachungs-Terminals nicht kosteneffektiv abgedeckt werden kann. Die europäische Richtlinie zur Lärmkartierung 2002/49/EG forderte die Erstellung von Lärmkarten und wurde am 30. Juni 2012 durch die Forderung nach Lärmaktionsplänen für alle Ballungsräume, Hauptverkehrsstraßen, Haupteisenbahnstrecken und Großflughäfen ergänzt. Die Kartierung muss alle fünf Jahre wiederholt werden. Ähnliche Programme kommen in anderen Ländern außerhalb von Europa zum Einsatz.

Unsere Lärmkartierungs- und Prognosetools sind einfach zu handhaben und ermöglichen die umfassende Modellierung für zahlreiche Anwendungen und nationale Normen.

Systemvorschlag

Environmental noise mapping and prediction system overview

Zu den Tools, die Brüel & Kjær für die Lärmberechnung, Kartierung und Prognose bereitstellt, gehört Predictor-LimA Typ 7810 für Umgebungslärmprojekte, in dem die intuitive Software Predictor™ und die flexible LimA™ zu einem leistungsstarken Paket zusammenfasst sind. Damit steht eine effiziente Lösung für Lärmkartierungsprojekte aller Art zur Verfügung, inklusive einer Beurteilung der Lärmbelastung.

Predictor und LimA können als selbständige Anwendungen oder integriert (mithilfe der LimA-Link-Option in Predictor) eingesetzt werden. Beide verwenden die schnellen Rechenkerne von LimA und deshalb gibt es keine Unterschiede bei der Rechengeschwindigkeit oder -kapazität.